AIX wurde von Anfang an als ein skalierbares und erweiterbares Betriebssystem geplant. Insbesondere wurde darauf Wert gelegt, dass Plattenplatz jederzeit und ohne Unterbrechung erweitert werden kann. Das wurde durch die Einführung des s.g. Logical Volume Managers realisiert.

Das LVM ist eine Zwischenschicht die ein Filesystem von der eigentlichen Festplatte oder SSD trennt. So sieht der Betrachter einfach ein Directory im Verzeichnisbaum, hinter dem sich aber ein Container verbirgt in welchem Daten- und Ordnerstrukturen enthalten sind (Normalfall). Diesen Container nennen wir Logical Volume. So ein LV lässt sich praktisch an jeder Stelle des Verzeichnisbaums einhängen, man spricht hier von „mounten“.

 

Jedes LV ist wiederum in genau einer s.g. Volume Group (VG) zu Hause. Eine VG kann viele LVs enthalten und ist eine logische Zusammenfassung von LVs und Festplatten, die in AIX als „hdiskX“ bezeichnet werden.

Volume Group

Eine Volume Group ist eine logische Zusammenfassung von Platten ( hdisk ) und Logical Volumes. Jede hdisk, die im System Daten aufnehmen soll muss in einer VG Mitglied sein. Sie kann dabei aber immer nur zu einer einzigen VG gehören. Alle hdisks einer VG werden in s.g. Physical Partitions ( PP) aufgeteilt. Die Größe der PPs wird beim Anlegen einer VG festgelegt und ist für alle hdisks gleich. Derzeit gibt es drei Typen von VGs, die sich durch die maximale Anzahl der hdisks, sowie der PPs unterscheiden. Wir kennen:

  • Original VG
  • Big VG
  • Scalable VG

Heute sollten Sie bei der Neuanlage nur noch mit Scalable VGs arbeiten, da diese am flexibelsten sind. Die beiden anderen Typen können Sie zu einer Scalable VG umwandeln. Hier ist allerdings zu beachten, dass dazu mindestens eine freie PP auf jeder hdisk notwendig ist.

Physical Partitions und Logical Partitions

Wie oben besprochen, bestehen Logical Volumes aus Logical Partitions. Jede LP besteht nun aus mindestens einer, oder bis zu drei PPs – je nach Art einer eventuellen Spiegelung. Diese zusätzlichen PPs werden als „copy“ bezeichnet. Wenn die Daten besonders sicher vorgehalten werden sollen, werden heute meist zwei Kopien eingesetzt. Dabei ist es aus Gründen der Ausfallsicherheit wichtig, dass die beteiligten physischen Platten an unterschiedlichen Controllern hängen, bzw. sich in verschiedenen Storage Systemen befinden, die wiederum über zwei Pfade angeschlossen sind.

 

Es besteht die Möglichkeit LVs und sogar einzelne PPs zwischen verschiedenen hdisks zu verschieben. Diese Aktionen können alle im laufenden Betrieb unterbrechungsfrei erfolgen.

Mehr Platz für mehr Daten

Sollte in einem Filesystem der Platz ausgehen, lässt es sich im laufenden Betrieb problemlos vergrößern. Dazu muss einfach nur sein „Conainer“ also das LV vergrößert werden. Ist noch genug Platz auf den hdisks der VG frei, kann das sofort erfolgen. Wenn die hdisks allerdings keinen freien PPs mehr bieten, müssen weitere Platten (bei Spiegelung immer mind. zwei) hinzugefügt werden.

Mit dem Kommando „extendvg“ oder mit Smitty können weitere hdisks in eine VG aufgenommen werden. Sobald das geschehen ist, kann die Erweiterung vorgenommen werden. Mit dem Kommando „chfs -a size=+30G /daten“ würde das FS /daten um 30 GB vergrößert. Im Hintergrund wird dazu erst das LV und dann das FS vergrößert. Denken Sie daran, dass solche Aktionen in einem Power HA Cluster mit „cl_chfs“ oder besser mit „smitty hacmp„.